Sollen Jugendliche vor der Brustvergrößerung zum Psychologen?

Schönheitsoperationen werden immer beliebter. Kein Wunder, gibt es mittlerweile doch ziemlich moderne Methoden, ungeliebte Körperstellen ohne großartiges Risiko verschönern zu lassen. Genau da liegt für einige aber genau das Problem. Denn diejenigen, die sich unter das Messer legen, werden immer jünger. Deshalb plädiert jetzt der österreichische Gesundheitsminister Alois Stöger dafür, jüngere Patienten vor Brustvergrößerungen und anderen Schönheitsoperationen zu einem Psychologen zu schicken.

Alleine 2010 unterzogen sich 40.000 Österreicher einer Schönheitsoperation. Frauen setzen vor allem auf eine Brustvergrößerung sowie das Absaugen von Fett, während bei den Herren der Schöpfung Nasenkorrektur und Straffung der Augenlider am beliebtesten ist. Aus einer aktuellen Statistik geht hervor, dass sich immer mehr Jugendliche von Schönheitschirurgen beraten lassen – ohne die Konsequenzen richtig einschätzen zu können.

Ein Gesetzesentwurf des österreichischen Gesundheitsministers sieht vor, dass Jugendliche vor solchen Eingriffen vorher zu einem Psychologen müssen. Außerdem setzt er sich für eine strengere Ausbildung von Medizinern sowie für ein Verbot von Operationen für Teenager unter 14 Jahren ein – unabhängig davon, ob deren Eltern einer Brustvergrößerung oder anderen Schönheitsoperationen zustimmen. Stöger steht mit seiner Meinung nicht alleine da. So würdigt die Opposition sein Bestreben und gibt zu verstehen, dass es sehr erfreulich sei, dass der Gesundheitsminister den Wildwuchs an Angeboten rund um Schönheitsoperationen endlich mit einer gesetzlichen Regelung bändigen möchte. So erklärt Judith Schwentner, Frauensprecherin der Grünen, „Jede Schönheitsoperation ist für die Patienten auch mit Risiken verbunden. Eine qualitätsgesicherte Ausbildung der Schönheitschirurgen ist daher ebenso unerlässlich wie eine umfassende Aufklärung und Dokumentation über die Operationen selbst“.

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