Brustvergrößerung im Ausland

Zu den häufigsten Schönheits-Operationen gehört die Brustvergrößerung. In Deutschland ist diese OP nicht billig; im Ausland wird die Brustvergrößerung zu äußerst günstigen Preisen angeboten. Prof. Dr. Dr. Raymund Horch ist Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) und Direktor der Plastisch- Handchirurgischen Klinik am Erlanger Universitätsklinikum. Er fragt, wie solche doch großen Preisunterschiede zwischen Deutschland und dem Ausland zustande kommen können.

Brustvergrößerung zum Billigtarif

Wie die günstigen Operationen für eine Brustvergrößerung zustande kommen, ist recht fraglich. Für die Vergrößerung der Brüste werden in der Regel Mamma-Implantate eingesetzt. Weltweit gibt es nur ganz wenige Unternehmen, welche Mamma-Implantate produzieren. Die Preise für die Implantate richten sich nicht nach dem Land, in welchem die Käufer leben, sondern sind überall gleich.

Beispiel Tschechien

In Tschechien wird eine Brustvergrößerung bereit für 1.500 Euro angeboten. Sicher, die Kosten für Lohn, Miete und den notwendigen Geräten sind dort um ein Vielfaches günstiger; doch die Ärzte wollen auch bezahlt werden. Nach Meinung von Prof. Dr. Dr. Horch ist bei derartigen Billigpreisen unbedingt Misstrauen angebracht.

Risiken bei Brust-Operationen im Ausland

Jede Operation hat ihre Risiken, unabhängig ob sie in Deutschland oder im Ausland durchgeführt wird. Prof. Dr. Dr. Horch geht davon aus, dass auch die im Ausland tätigen Ärzte eine gute Ausbildung haben und ihre Erfahrungen in der plastischen Chirurgie gesammelt haben. Allerdings sind die hygienischen Standards in Deutschland weitaus höher angesiedelt als die, welche im Ausland gesetzlich verankert sind. Ein großes Problem sieht Prof. Dr. Dr. Horch bei der Nachsorge. Während es in Deutschland schon seit Langem üblich ist, den Patienten einen Implantat-Pass auszuhändigen, ist dies im Ausland nicht bei allen Staaten der Fall. Der Implantat-Pass ist ein wichtiges Dokument für die Nachsorge oder wenn Probleme auftreten. Der behandelnde Arzt muss ja wissen, welches Material für das Implantat verwendet wurde.

Umfassende Aufklärung

Jeder operative Eingriff ist eine Körperverletzung, jedenfalls im juristischen Sinn. Schon allein diese Tatsache zwingt die Ärzte zu einer sorgfältigen und umfassenden Aufklärung vor der Operation. Beim Gespräch werden auch die möglichen Risiken während und nach der Operation durchgesprochen. Es gibt Frauen, die lassen sich von deutschen Ärzten über die Brustvergrößerung aufklären, wollen die Operation aber aus Kostengründen im Ausland durchführen lassen. Dies kann fatale Folgen haben, denn der aufklärende Arzt in Deutschland kennt die Umstände im Ausland nicht; er kann nur für sich, sein Team und den Aufenthalt in dem Krankenhaus sprechen, in welchem die OP vorgenommen wird.