Brustvergrößerung durch Injektion bald verboten?

Schon seit einiger Zeit sorgt die Brustvergrößerung durch Injektion für Streitigkeiten. Vor allem in der Schweiz setzt man sich dafür ein, ein entsprechendes Verbot zu veranlassen. In Frankreich ist die Brustvergrößerung mit der Injektion des Produkts Macrolane bereits verboten, die Schweiz könnte schon bald folgen. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wie lange sich Deutschland noch davor drücken kann, klar Stellung zu beziehen.

Unter Schweizer Schönheitschirurgen ist die Behandlung der Brust mit dem Produkt Macrolane stark umstritten. Streitpunkt bei dem Aufspritzen mit der Hyaluronsäure sind Probleme bei der Krebsvorsorge sowie unregelmäßige Rückbildungen der Substanz. Und es sind vor allem unzufriedene Patientinnen, die nach einer solchen Behandlung ihr Geld zurück verlangt haben. Dahingegen sehen andere die Injektion als sinnvolle Alternative zur operativen Brustvergrößerung.

Höchste Zeit für das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic, klar Stellung zu beziehen. Pressesprecher Daniel Lüthi sagte „20 Minuten Online“ gegenüber: „Wir wurden von der schwedischen Behörde über ein bereits laufendes Marktüberwachungsverfahren beim Hersteller in Kenntnis gesetzt.“ Bei der nun stattfindenden Überprüfung geht es hauptsächlich um die Anwendungsgebiete und nicht um die Qualität des Produktes. Denn Macrolane wird nicht nur zur Brustvergrößerung, sondern auch zur Faltenunterspritzung im Gesicht verwendet. Untersuchungsergebnisse werden für das erste Quartal des nächsten Jahres erwartet. Während man sich in der Schweiz noch uneinig ist, wurde in Frankreich das Produkt zur Vergrößerung der Brust durch die zuständige Gesundheitsbehörde bereits im Herbst 2011 verboten.

Laut Schätzungen der unabhängigen Beratungsstelle für plastische und ästhetische Chirurgie Acredits ist davon auszugehen, dass in der Schweiz jedes Jahr knapp 500 Frauen eine Brustvergrößerung mit Macrolane vornehmen lassen. Ein solcher Eingriff ist aber nicht von langer Dauer. Nach 9-12 Monaten muss die Unterspritzung wiederholt werden.