Brustimplantat-Register soll Frauen Sicherheit geben

Die Brustvergrößerung mit Silikon ist besonders beliebt. Doch damit gehen auch einige Risiken einher. Umso wichtiger ist es für Frauen also, zu wissen, welche Implantate sie tragen. Anlass, darauf aufmerksam zu machen, dass in der Schweiz nur wenige Frauen über Brustimplantate Bescheid wissen, ist ein Skandal um die mangelhaften Brustimplantate der französischen Firma Poly Implant Prothèse (PIP).

Man geht davon aus, dass in der Schweiz knapp 280 Frauen die billigen Implantate tragen und sich damit erheblichen gesundheitlichen Risiken aussetzen. Deshalb gibt es bereits seit knapp drei Jahren ein nationales Brustimplantat-Register. Mit Einverständnis der Patienten können in dieses Register alle technischen Daten einer durchgeführten Brustvergrößerung mit Silikon eingetragen werden. Für die Patientinnen hat dies den Vorteil, genau zu wissen, welche Brustimplantate sie tragen. Allerdings nutzen viele Schönheitschirurgen dieses Register nicht. Lediglich 30 % der 145 SGPRAG-Ärzte machen von diesem Register Gebrauch. Dies findet Dominique Erni, Verantwortlicher für Qualitätssicherung bei der SGPRAG sowie Mitentwickler des Registers, sehr bedenklich. Ihm tue es weh, dass sich so wenig Ärzte an dieser Idee beteiligen würden. Ein Problem sieht er darin, dass die Eintragung bisher freiwillig ist. Und genau das soll sich ändern. Gegenüber der Homepage 20 Minuten Online sagte Erni: „Unter Druck des Skandals um die PIP-Implantate sehen wir uns veranlasst, den Eintrag ins Register obligatorisch zu machen“

Dies dürften viele Frauen begrüßen. Immerhin wissen sie so nicht nur, welche Brustimplantate sie tragen, auch eventuell auftretende Komplikationen können besser zurückverfolgt werden. Bei fehlerhaften Implantaten können die betroffenen Personen zu dem schnell informiert werden. Außerdem sollen die Patientinnen jederzeit Zugriff auf ihre Daten haben. Viele finden, dass diese Idee längst auch in Deutschland eingeführt werden sollte. Schließlich wurden die Brustimplantate der französischen Firma PIP auch nach Deutschland exportiert.