Brustimplantate erschweren Diagnose bei Brustkrebs

Viele Frauen helfen nach, wenn Mutter Natur sie nicht mit der Brustgröße ausgestattet hat, mit der sie sich wohlfühlen. Dank modernster Technik und dem immer noch boomenden Schönheitswahn ist es kein Problem, eine Brustvergrößerung durchführen zu lassen. Allerdings bringt eine Brustoperation auch einige Nachteile mit sich. Einer davon ist, dass kosmetische Brustimplantate die Diagnose von Brustkrebs im Frühstadium erschweren können und damit das Überleben betroffener Frauen gefährden.

Kanadische Studie zeigt: Brustvergrößerung ist mit Vorsicht zu genießen

Dieser neuen Erkenntnis liegt eine Studie kanadischer Forscher von der Universität Quebec zugrunde. Für die Studie wurden die Daten von 40.000 Frauen untersucht. 24.000 von ihnen hatten sich zwischen 1974 und 1989 die Brüste vergrößern lassen. Bei der Studie stellten sich die Wissenschaftler die Frage, ob sich das Brustkrebs-Stadium und die Überlebensrate nach der Diagnose bei Frauen mit und ohne Brustimplantaten unterscheiden. Für ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse analysierten sie die Resultate vorangegangener Beobachtungsstudien. Diese wurden nach 1993 vor allem in den USA, in Nordamerika und in Kanada durchgeführt.

Frauen mit Brustimplantaten haben höheres Risiko

Die traurige Erkenntnis der Wissenschaftler: Frauen mit Brustimplantaten haben ein um 26 Prozent höheres Risiko, dass ihr Brustkrebs in einem späteren Stadium diagnostiziert wird, als Frauen, die sich keiner Brustvergrößerung unterzogen hatten.

Nach diesem Ergebnis analysierten die Kanadier die Resultate aus fünf weiteren Studien. Dabei entdeckten sie, dass Frauen, die ein Brustimplantat in sich tragen, ein um 38 Prozent höheres Risiko haben, an ihrer Brustkrebserkrankung zu sterben als Frauen ohne Implantate.

Dennoch wollen sie Brustvergrößerungen nicht zwangsweise mit Brustkrebs in Verbindung bringen. Sie betonten, dass bei einigen Studien Faktoren wie Übergewicht und andere Variablen nicht berücksichtigt worden waren. Trotzdem lässt sich vermuten, dass Frauen, die sich einer Brustvergrößerung unterzogen haben, häufiger ein nicht lokalisierter Brustkrebs diagnostiziert wird als Frauen, die keine Implantate haben. Für stichfeste Aussagen seien jedoch weitere Studien erforderlich.

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